Glyptothek
Glyptothek
Die Glyptothek in München bezeichnet sowohl die Sammlung antiker griechischer und römischer Skulpturen des bayerischen Staates als auch das Gebäude, in welchem diese untergebracht ist. Wichtige ausgestellte Werke sind vor allem der Barberinische Faun und die 1813 erworbenen wertvollen Giebelfiguren vom Aphaia-Tempel in Ägina, die so genannten Ägineten.
Die Glyptothek besitzt Skulpturen, Mosaike und Reliefs von archaischer Zeit (ca. 650 v. Chr.) bis in die spätrömischen Zeit (ca. 550 n. Chr). Die Sammlung geht in erster Linie auf König Ludwig I. zurück, der bereits als Kronprinz seit 1804 begann, antike Skulpturen systematisch zu erwerben. Ludwigs Kunstagent Johann Martin von Wagner erwarb in Rom 1813 den Barberinischen Faun und im selben Jahr in Griechenland die wertvollen Giebelfiguren vom Aphaia-Tempel in Ägina, die so genannten Ägineten. Leo von Klenze ersteigerte 1815/1816 in Paris die in Rom aufgefundenen Bildnisse der Göttin Eirene und des Diomedes während der aus der Sammlung Kaiser Rudolfs II. in Prag stammende Ilioneus von Ludwig 1814 in Wien selbst erworben wurde. In späterer Zeit gelangen weitere Erwerbungen, so gelangte 1853 der Apoll von Tenea und 1909 der sogenannte Münchner Kouros in die Glyptothek. Der 1938 käuflich erworbene ebenso berühmte Diskuswerfer von Esquilin (Diskuswerfer von Myron) musste zehn Jahre später auf Druck der amerikanischen Besatzungsmacht an Italien zurückgegeben werden.