Odeonsplatz
Odeonsplatz
Im nördlichen Teil der Altstadt Münchens liegt der Odeonsplatz. Zwei Prachtstraßen beginnen hier: die Briennerstraße Richtung Westen und in Richtung Norden die Ludwigstraße, die später zur Leopoldstraße wird. Nach Süden führt die Theatinerstraße als Fußgängerzone zum Marienplatz. Der Odeonsplatz erhielt seinen Namen 1827 nach dem Konzertsaal „Odeon“, den König Ludwig I. an der Südseite des Platzes bauen ließ. Neben dem Marienplatz ist der Odeonsplatz der wichtigste Treffpunkt in München. Es wird auch behauptet, dass nirgends sonst München so italienisch ist wie am Odeonsplatz. Dazu trägt sicherlich die Theatinerkirche, im Stil des italienischen Spätbarocks, und das Café Tambosi mit seinem großzügigen Außenbereich bei. Auch der Odeonsplatz ist immer wieder für Überraschungen gut: Das kann das bekannte Open Air-Spektakel „Klassik am Odeonsplatz“ im Sommer sein, der Verkauf von Weihnachtbäumen im Dezember oder unterschiedlichste Festivals während des gesamten Jahres.
Gebäude und Sehenswürdigkeiten am Odeonsplatz
Eingerahmt wird der Odeonsplatz von der Theatinerkirche, der Feldherrnhalle, dem Bazargebäude, Odeon und dem Palais Leuchtenberg, heute der Sitz des Bayerischen Finanzministeriums. Neben dem Hofgartentor befindet sich das Café Tambosi, wo man bei einem überdimensionalen Stück Kuchen das Treiben auf dem Odeonsplatz beobachten kann.
Die Theatinerkirche
Zwischen 1663 und 1768 wurde die doppeltürmige und mit einer hohen Kuppel versehene Theatinerkirche erbaut, die dem Heiligen Cajetan geweiht ist. Mit ihrer leuchtend gelben Fassade und der grünen Kuppel ist sie der römischen Theatinerkirche S. Andrea della Valle nachempfunden. Übrigens wurde dieses Gotteshaus aus Freude über die Geburt des lang ersehnten Erbprinzen Max Emanuel errichtet. Das glückliche Kurfürstenpaar Ferdinand Maria und Henriette Adelaide stiftete die Kirche und übergab sie den italienischen Theatinerpatres. Auch im Innern gleicht das Gotteshaus einer italienischen Barockbasilika. In der Fürstengruft sind neben Otto von Griechenland alle Wittelsbacher Herrscher von Ferdinand Maria bis König Max I. beigesetzt.
Die Feldherrnhalle
Am südlichen Teil der Ludwigstraße liegt die Feldherrnhalle. Sie wurde 1841 bis 1844 nach dem Vorbild der Florentiner Loggia dei Lanzi von Friedrich Gärtner errichtet. Adolf Hitler scheiterte hier 1923 mit einem Putschversuch. Damit wurde die Feldherrnhalle zu einer Kultstätte für die Nationalsozialisten. Nach der Machtübernahme Hitlers mussten die Münchner der postierten Ehrenwache den Hitlergruß ableisten. Deshalb wurde die kleine Viscardigasse im Rücken der Feldherrenhalle zur „Drückebergergasse“. Die zwei Standbilder erinnern an den Feldherren Tilly und Fürsten Wrede. Erst 1906 kamen die zwei Löwen hinzu, die vom Baumeister Wilhelm von Rümann erstellt wurden.
Das Bazargebäude
An der Ostseite des Odeonsplatzes steht das Bazargebäude, das nach Plänen des Architekten Leo von Klenze von 1824 bis 1826 entstand. Es ersetzte die alte Reitschule am Hofgarten. Ab 1951 befand sich das Kino Filmcasino in dem Gebäudekomplex. Im Jahr 2011 musste das renommierte Filmkunstkino den Betrieb einstellen.
Das Odeon
Das Odeon ist ein ehemaliges Konzerthaus und war ein wichtiger Anziehungspunkt im Kulturleben der Stadt München. Es wurde ebenfalls von Leo von Kenze von 1826 bis 1828 erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bei einem Bombenangriff bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Ab 1951 baute es der Architekt Josef Wiedemann wieder auf. Heute ist hier das Innenministerium des Freistaates Bayern untergebracht. Der ehemalige Konzertsaal wurde zum Innenhof. Viele Forderungen von Musik- und Architekturliebhabern zur Rekonstruktion und Wiedernutzung des Saals für Konzerte blieben ergebnislos. Im Jahr 2007 wurde der Hof durch ein Glasdach überdeckt und kann so zumindest teilweise wieder als Raum wahrgenommen werden. Ein Besuch lohnt sich, der Pförtner hält sogar ein kleines Faltblatt bereit.
Das Palais Leuchtenberg
Das Palais Leuchtenberg, vom Palazzo Farnese in Rom inspiriert, ist das größte Palais in München, in dem heute das Bayerische Ministerium der Finanzen untergebracht ist. Auch dieses Gebäude wurde von Leo von Klenze 1817 bis 1821 mit ungefähr 250 Räumen errichtet. Bis Anfang 1933 nutzte es das bayerische Königshaus zu repräsentativen Zwecken. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Palais bei Luftangriffen schwer zerstört. 1957 erwarb der Freistaat Bayern die Ruine. Von 1963 bis 1967 wurde es völlig abgerissen. Anschließend entstand nach Plänen von Hans Heid und Franz Simm ein Neubau mit rekonstruierter Fassade. Der Grundriss folgt aber nicht den Originalplänen Leo von Klenzes. Leider ist von der einstigen prunkvollen Ausstattung nicht viel erhalten geblieben, die wenigen Stücke befinden sich heute im Schloss Nymphenburg.
Zur Geschichte
Noch um 1800 gab es auf dem heutigen Odeonsplatz ein Durcheinander von Häusern, hinter denen die Wiesen der Maxvorstadt begannen. Der Umbau und die Neugestaltung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sollten das Selbstbewusstsein des jungen Königreichs Bayern unter der Herrschaft Ludwig I. wiederspiegeln und eine angemessene Auffahrt zur königlichen Residenz schaffen. Leo von Klenze war der Gestalter des Odeonsplatzes seine Arbeit wurde später von Friedrich Gärtner fortgesetzt. Ludwig I. ist übrigens in einem Reiterstandbild vor dem Odeon und Leuchtenberg-Palais verewigt.
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